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Eiskratzer im KÜS-Test: Durchblick am Morgen Fünf von elf Eiskratzern „mangelhaft“ Nur zwei können in der Praxis wirklich überzeugen

Losheim am See (ots)

Wenn die Temperaturen über Nacht in den Keller fallen und der Wagen im Freien parkt, muss vor dem morgendlichen Start mühselig die zugefrorene Autoscheibe freigekratzt werden. Oft eine langwierige Angelegenheit, sein Auto von Eis zu befreien. Ein Eiskratzer von guter Qualität ist hier von Vorteil.

Die KÜS hat sich gemeinsam mit Auto Bild und Carglass verschiedene im Handel erhältliche Modelle genauer angesehen und in der Praxis getestet, um herauszufinden, welcher Schaber am Morgen wirklich für klare Sicht sorgt. Am Start sind acht klassische Eisschaber und drei elektrische Modelle.

Heyner und Petex sind Test- und Preis-Leistungs-Sieger

Testsieger mit großem Vorsprung und der Note „sehr gut“ ist der Heyner Snowstar M Pro (siehe Ergebnistabelle). Er punktet nicht nur bei dünner, sondern auch bei dicker Eisschicht mit herausragenden Kratzleistungen. Die Länge des Eisschabers ist dank angeschlossenem Schneebesen auch ideal für große Fahrzeuge. Ähnlich gute Ergebnisse bei dünner Eisschicht liefert der Eisschaber von Petex, der bei dickem Eis etwas hinter Heyner zurückbleibt, sich aber als Preis-Leistungs-Sieger mit der Note „gut“ den zweiten Platz sichert. Allerdings hinterlässt der Petex auf verschmutzen Scheiben vereinzelt Kratzer.

Mit nur mittelmäßigen Leistungen und der Note „befriedigend“ gehen die Eiskratzer von Auprotec, Kungs und Michelin an die Arbeit. Auprotec hinterlässt mit seiner Messerklinge bei dünnem Eis zahlreiche Beschädigungen auf der Scheibe, bei dicker Eischicht kann er jedoch deutlich punkten. Punktgleich sind die Eiskratzer von Kungs und Michelin. Der Kungs MID-IS liefert bei dünner Eisschicht befriedigende Ergebnisse, schwächelt aber deutlich bei dickem Eis, ebenso wie sein großer Bruder, der Kungs TELE-IS. Der Michelin-Kratzer hingegen kann bei keiner Eisdicke überzeugen.

Schlusslicht im Eiskratzer-Test ist der Glart mit Handschuh, der während des Tests in zwei Teile zerbrochen ist. Einhelliges Urteil der Experten: „mangelhaft“. Mit gleich schlechter Note zählt der Eisfreund Premium Eiskratzer mit Handschuh ebenfalls zu den Verlierern. Er bleibt zwar ganz, scheitert aber schon an dünner Eisschicht.

Elektrische Eiskratzer nicht zu empfehlen

Auch die drei elektrischen Eiskratzer im Test, die die Eisentfernung eigentlich erleichtern sollen, sind allesamt „mangelhaft“. Der Kärcher EDI 4 und der 12-Volt-Eiskratzer von Lescars ähneln optisch einer Poliermaschine, verfügen aber an der Unterseite jeweils über eine rotierende Scheibe mit kleinen Plastikklingen. Während der Kärcher einen Akku besitzt, muss der Lescars an der 12-Volt-Steckdose im Auto angeschlossen werden. Der EDI 4 kann zwar beim Eiskratzen selbst überzeugen, aufgrund einer Vielzahl an Kratzern, die das Elektro-Gerät auf einer leicht verschmutzten Scheibe hinterlässt, wird das Produkt jedoch abgewertet. Enttäuschend ist die Kratzleistung des Lescars. Lediglich die äußeren Kanten der Plastikklingen durchbrechen die dünne Eisschicht. Das dritte elektrische Modell von Goods+Gadgets soll die vereiste Scheibe durch eine Heizspirale auftauen, was jedoch aufgrund des kleinen Heizelements sehr lange dauert. Berührt dieses Teil die Scheibe, sind zahlreiche Kratzer die Folge.

Vorsicht vor Kratzern auf der Scheibe

Fazit: Nicht jeder Eiskratzer eignet sich gut, um die Autoscheibe im Winter eisfrei zu bekommen. Viele Eiskratzer verursachen Spuren und tiefe Kratzer, die in der Scheibe bleibende Schäden hinterlassen. Zurückzuführen sind diese auf schlechte Kratzeigenschaften und mindere Materialqualität der Eisschaber. Elektrische Modelle sind zudem nicht zu empfehlen.

Die Modelle von Heyner und Petex zeigen, dass sie nicht nur am besten kratzen, sondern hier auch die Gefahr von Beschädigungen an der Scheibe am geringsten ist. Obwohl sich viele Eisschaber bei dünner Eisschicht gut schlagen, versagen sie meist bei dickerer Eisschicht und in der Sichtprüfung nach dem Test: Viele Kratzer und Beschädigungen an der Scheibe sind das Ergebnis. Tipp der Experten: Am Abend auf eine saubere Scheibe achten. Dann ist das Risiko, am nächsten Tag die Scheibe zu zerkratzen, deutlich geringer.

So hat die KÜS getestet

Den Eiskratzer-Test hat die KÜS gemeinsam mit Auto Bild und Carglass in Hamburg durchgeführt. Das wichtigste Testkriterium: Die Kratzleistung. Um diese zu testen, wurden mehrere Front- und Heckscheiben über Nacht in einem -21° Celsius kalten Kühlcontainer eingefroren und anschließend mit einer dünnen bzw. dicken Eisschicht versehen. Dabei wurden nicht nur saubere Scheiben präpariert. In der Realität sind Autoscheiben nie ganz sauber, daher wurden auch verschmutzte Scheiben für den Test vorbereitet. Auch wenn die Eisschaber solide Leistungen bringen, schon kleine Schmutzpartikel oder Sandkörner können beim Eiskratzen zu unschönen Kratzern auf der Scheibe führen. Jeder Eiskratzer musste jedes Test-Szenario durchlaufen. Anschließend wurden die Beschädigungen auf den Scheiben analysiert und Handhabung und Qualität der Eiskratzer von den Testern beurteilt.

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